Endlich ist es soweit: Der Frühling ist da. Die Tage werden länger, die Natur erwacht, und mit ihr der Immobilienmarkt. Jedes Jahr steigen im Frühjahr die Aktivitäten auf dem Wohnungs- und Hausmarkt spürbar an. Käufer:innen strömen zu Besichtigungen, Makler:innen haben Hochsaison, und Verkäufer:innen wittern das große Geschäft. Doch was viele nicht wissen: Der Frühling ist zwar eine gute Zeit, um eine Immobilie zu besichtigen und zu kaufen, die Objekte können jedoch teurer sein als gedacht. Mit der richtigen Vorbereitung weiß man allerdings, worauf es zu achten gilt, damit man für die Wunschimmobilie nicht mehr bezahlt als nötig.
Wir von clever-finanziert geben in diesem Beitrag einen Überblick über die wichtigsten Dinge, die beim Frühlingskauf zu beachten sind.
Frühlingserwachen am Immobilienmarkt: Mehr Angebot, mehr Nachfrage
Der Frühling ist die Hochsaison für Immobilienverkäufe. Das hat mehrere Gründe, hier sind die wichtigsten, damit Sie die Situation bestmöglich einschätzen können:
Bessere Besichtigungsmöglichkeiten: Niemand möchte bei Regen oder Kälte und Dunkelheit eine Immobilie besichtigen. Im Frühling präsentieren sich Häuser und Wohnungen von ihrer besten Seite, da das Wetter oft schon traumhaft schön, aber eben nicht zu heiß ist. Häuser sehen in strahlendem Sonnenlicht, mit grünen Gärten und blühenden Pflanzen, oft gleich um ein Vielfaches attraktiver aus.
Höhere Verkaufsbereitschaft: Viele Eigentümer:innen warten bewusst bis zum Frühling, um ihr Objekt am Markt (über Makler oder auf Online-Plattformen) anzubieten. Familien mit Kindern planen ihren Umzug vor den Sommerferien, und Verkäufer:innen wissen, dass die Konkurrenz unter Käufer:innen in dieser Zeit besonders groß ist.
Optimismus und gesteigerte Kauflaune: Nach den dunklen Wintermonaten sind viele Menschen motiviert, die Dinge anzupacken und endlich ihre Wohnträume zu verwirklichen. Dieses emotionale Hoch führt oft zu schnelleren Kaufentscheidungen.
Der Ausblick auf einen Sommer im eigenen Zuhause: Viele Käufer:innen möchten den Sommer bereits im eigenen Haus und Garten verbringen. Dies ist eine große Motivation, wenn es darum geht, den Kauf und die damit verbundene Bürokratie ehestmöglich abzuwickeln, sofern die passende Immobilie gefunden ist. Ein Umzug im Frühling gibt ihnen genügend Zeit, um sich einzurichten, den Garten zu gestalten und das neue Zuhause bei schönem Wetter kennenzulernen.
Einrichten und Renovieren fällt leichter: Gerade Renovierungsarbeiten oder Einrichtungsmaßnahmen lassen sich bei warmem Wetter viel angenehmer erledigen als im Winter. Man kann die Fenster problemlos offen stehen lassen, Farben trocknen schneller, und viele Arbeiten im Außenbereich sind erst jetzt richtig möglich.
Bessere Nachbarschafts- und Umgebungserkundung: Wenn das Wetter freundlich ist, halten sich höchstwahrscheinlich auch die Nachbarn häufiger draußen auf, Kinder spielen in den Gärten, und das Leben im Wohnviertel entfaltet sich sichtbar. Man kommt so schneller ins Gespräch und entwickelt ein gutes Gefühl für die Nachbarschaft. Das gibt Käufer:innen die Möglichkeit, das Umfeld besser kennenzulernen, bevor sie sich endgültig für eine Immobilie entscheiden.

Warum Immobilien im Frühling meist teurer sind
Das alte Prinzip von Angebot und Nachfrage gilt auch auf dem Immobilienmarkt: Wenn viele Menschen gleichzeitig kaufen wollen, steigen die Preise. Natürlich gilt das nicht für jedes einzelne Objekt, jedoch haben wir die Erfahrung gemacht, dass insbesondere in begehrten Wohnlagen die Preise von vergleichbaren Objekten im Frühling definitiv höher sind als im Winter. Hier sind ein paar Punkte, die diese Entwicklung noch befeuern:
Makler:innen und Verkäufer:innen nutzen den Boom gezielt aus: Oft werden Preise im Frühling bewusst höher angesetzt, weil sie wissen, dass sich mehr Interessent:innen auf ein Objekt stürzen.
Bietergefechte treiben die Preise nach oben: Gerade in beliebten Regionen kann es zu einem regelrechten Wettbieten kommen, was Kaufpreise weiter in die Höhe schraubt.
Höhere Finanzierungskosten: Wenn Immobilien teurer sind, bedeutet das oft auch eine höhere Finanzierungssumme und damit langfristig mehr Zinskosten für Käufer.
Emotionale Kaufentscheidungen: Die Frühlingsstimmung beeinflusst viele Käufer:innen psychologisch: Die Vorstellung vom Sommer im eigenen Garten, die Wärme und die damit verbundenen positiven Emotionen führen oft zu gestiegener Kaufbereitschaft. Das kann dazu führen, dass Menschen mehr bieten, als sie es in einer anderen Jahreszeit tun würden.
Worauf es bei Besichtigungen im Frühling besonders zu achten gilt
Der Sonnenschein kann bei Immobilien so manche Mängel kaschieren. Damit Sie sich nicht von der Frühlingsidylle blenden lassen, sollten Sie auf jeden Fall auf folgende Punkte achten:
Feuchtigkeitsschäden erkennen: In älteren Gebäuden oder schlecht isolierten Häusern kann sich über den Winter Feuchtigkeit angesammelt haben. Prüfen Sie daher insbesondere Wände, Keller und Ecken auf Schimmel oder Wasserflecken.
Bausubstanz inspizieren: Lässt sich das Dach in einem guten Zustand erkennen? Sind Risse in der Fassade sichtbar? Im Winter verursachte Schäden können sich oft erst im Frühling zeigen.
Garten- und Außenanlagen: Ein frisch bepflanzter Garten kann schön aussehen, aber überprüfen Sie, ob auch die dazugehörigen Wege, Zäune oder Außenmauern in gutem Zustand sind.
Lärm- und Verkehrsaufkommen prüfen: Während der Wintermonate sind viele Freizeitaktivitäten eingeschränkt. Im Frühling und Sommer belebt sich die Umgebung. Überprüfen Sie daher, ob Lärmquellen wie Restaurants, Parks oder Straßenverkehr eine Rolle spielen könnten.
Durchschauen Sie sogenannte Maklertricks: Manche Makler setzen bewusst auf Besichtigungstermine bei strahlendem Wetter. Lassen Sie sich jedoch nicht von der perfekten Inszenierung täuschen, sondern stellen Sie ruhig gezielte Fragen zu Heizung, Dämmung und früheren Feuchtigkeitsproblemen.

Die Gefahr einer „Frühlings-Euphorie“: So schützen Sie sich vor unüberlegten Käufen
Im Frühling scheint alles ein wenig schöner, größer, besser. Doch genau das kann zum Problem werden. Menschen neigen dazu, sich in dieser Zeit zu überschätzen und übereilte Entscheidungen zu treffen. Hier sind einige Tipps, wie Sie einen kühlen Kopf bewahren:
Lassen Sie sich auf keinen Fall unter Druck setzen: Makler und Verkäufer wissen, dass Sie nicht die einzige Person sind, die an der angebotenen Immobilie interessiert ist. Leider nutzen sie oft den Druck, um Sie zu einer schnellen Entscheidung zu bewegen. Bleiben Sie daher standhaft und lassen Sie sich nicht drängen. Die Entscheidung, ein Eigenheim zu kaufen, beeinflusst Ihr restliches Leben und sollte daher wirklich gut überlegt sein.
Vergleichen Sie mehrere Angebote: Selbst wenn ein Haus oder eine Wohnung auf den ersten Blick perfekt scheint, sollten Sie sich immer Zeit nehmen, um sich weitere Objekte anzusehen. Oft gibt es attraktive Alternativen zu einem besseren Preis.
Planen Sie Ihr Budget realistisch: Gerade wenn die Preise im Frühling steigen, sollten Sie Ihr finanzielles Limit genau kennen und sich nicht zu einer überhöhten Finanzierung hinreißen lassen.
Schlafen Sie eine Nacht drüber: Ein bewährter Tipp zum Schluss: Auch wenn die Immobilie perfekt erscheint, sollten Sie sich unbedingt Zeit nehmen für eine rationale Entscheidung. Schlafen Sie eine Nacht drüber und fühlen Sie, ob Sie am nächsten Tag immer noch genauso von der Immobilie begeistert sind und ob Sie sich vorstellen können, dort über einen längeren Zeitraum hinweg zu leben. Gerade wenn mehrere Interessent:innen vorhanden sind, kann es hilfreich sein, mit kühlem Kopf in den Verhandlungsprozess zu gehen.

Timing ist alles.
Der Frühling kann eine wunderbare Zeit sein, um eine Immobilie zu kaufen, aber eben nur, wenn Sie sich der versteckten Kosten und der psychologischen Fallstricke bewusst sind. Versuchen Sie, so rational wie möglich zu bleiben, genau zu rechnen und lassen Sie sich nicht von der frühlingshaften Kauf-Euphorie anstecken. Denn manchmal kann es sich auch lohnen, den Boom abzuwarten und in einer ruhigeren Jahreszeit zuzuschlagen.
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