Lesedauer: 5 Minuten

Thermische Sanierung bei Wohnimmobilien: So machen Sie Ihr Eigenheim fit für die Zukunft

Inhaltsverzeichnis

Wer heute eine Immobilie kauft, denkt längst nicht mehr nur an Lage, Grundriss und Ausstattung. Auch der energetische Zustand eines Hauses oder einer Wohnung spielt eine zentrale Rolle und das nicht nur für den Wohnkomfort, sondern auch für die laufenden Kosten und den langfristigen Wert der Immobilie. Viele ältere Gebäude in Österreich sind energetisch sanierungsbedürftig. Eine thermische Sanierung kann hier Abhilfe schaffen und wird in den kommenden Jahren sogar zunehmend gesetzlich verpflichtend. Im folgenden Beitrag erfahren Sie, was eine thermische Sanierung bedeutet, welche Maßnahmen sinnvoll sind und wie Sie diese klug planen und finanzieren. Vor allem aber auch, welche Risiken dabei bestehen, wenn Sie das Thema auf die lange Bank schieben.

Was bedeutet „thermische Sanierung“ eigentlich?

Unter thermischer Sanierung versteht man alle baulichen Maßnahmen, die den Energieverbrauch eines Gebäudes reduzieren. Ziel ist es, Wärmeverluste zu vermeiden, Energie effizient zu nutzen und die CO₂-Emissionen zu senken.
Dazu gehören insbesondere folgende Maßnahmen:

Dämmung der Gebäudehülle: Fassade, Dach, Kellerdecke und Außenwände werden isoliert, um Wärmeverluste zu minimieren.

Erneuerung von Fenstern und Türen: Moderne, mehrfach verglaste Fenster und gut abgedichtete Türen senken den Energiebedarf deutlich.

Optimierung der Heizungsanlage: Alte Systeme werden gegen moderne Wärmepumpen, Biomasseanlagen oder Fernwärmeanschlüsse getauscht.

Verbesserung der Lüftung: Lüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung sorgen für Frischluft, ohne dabei Wärme zu verlieren.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Geringere Energiekosten, ein angenehmes Raumklima und ein messbar gesteigerter Immobilienwert.

Warum thermische Sanierung jetzt wichtiger ist denn je

Die gesetzlichen Anforderungen an die Effizienz von Gebäuden werden stetig verschärft, sowohl durch österreichische Regelungen als auch durch die EU-Gebäuderichtlinie im Rahmen des sogenannten „Green Deal“.
Das bedeutet konkret:

Pflicht zur Sanierung: In den kommenden Jahren werden Eigentümer:innen verpflichtet sein, ineffiziente Gebäude zu modernisieren. Besonders betroffen sind ältere Häuser mit schlechter Dämmung oder veralteten Heizsystemen.

Wertverlust bei Untätigkeit: Gebäude mit einem schlechten Energieausweis verlieren zunehmend an Marktwert. Käufer:innen achten heute verstärkt auf Energieeffizienz, aber auch Banken berücksichtigen diesen Faktor bei der Kreditvergabe.

Steigende Energiekosten: Je schlechter der energetische Zustand der Immobilie, desto höher sind die laufenden Betriebskosten. Und da Energiepreise langfristig eher steigen als sinken, wird das Problem mit jedem Jahr teurer.

Wer frühzeitig saniert, profitiert also doppelt: Von geringeren Heizkosten und einem nachhaltig höheren Immobilienwert.

Was Eigentümer:innen unbedingt beachten sollten

Viele Altbauten in Österreich, wie etwa Einfamilienhäuser aus den 1960er- oder 1970er-Jahren, sind zwar wahre Schmuckstücke, aber energetisch oft problematisch. Bevor Sie eine solche Immobilie kaufen, sollten Sie unbedingt folgende Dinge bedenken:

Energieausweis prüfen: Er gibt Auskunft über den Energieverbrauch und den CO₂-Ausstoß. Liegt der Wert im unteren Bereich (z. B. Energieklasse E, F oder G), ist eine Sanierung dringend notwendig.

Zustand analysieren: Ein Bausachverständiger oder Energieberater kann Schwachstellen aufdecken und den Sanierungsbedarf realistisch einschätzen. So vermeiden Sie, dass nach dem Kauf unerwartet hohe Kosten entstehen.

Kosten kalkulieren: Je nach Zustand können thermische Sanierungen zwischen einigen Tausend und mehreren Zehntausend Euro kosten. Damit Sie sich ein besseres Bild machen können, haben wir hier ein paar Beispielwerte:

  • Fassadendämmung: ca. 100 – 150 €/m²
  • Dachdämmung: ca. 200 – 300 €/m²
  • Fenstertausch: ca. 800 – 1.200 € pro Fenster
  • Heizungstausch: 10.000 – 25.000 €

 

Diese Beträge müssen in die Gesamtfinanzierung mit einfließen, um spätere finanzielle Engpässe zu vermeiden.

Förderungen nutzen.

Sowohl Bund als auch Länder bieten attraktive Förderprogramme, wie zum Beispiel den „Sanierungsscheck“ oder „Raus aus Öl und Gas“. Diese unterstützen Einzelmaßnahmen oder komplette Sanierungen mit teils hohen Zuschüssen. Wichtig: Die meisten Förderungen müssen vor Beginn der Arbeiten beantragt werden.

Wir bei clever-finanziert helfen Ihnen gerne dabei, relevante Förderungen in Ihre Finanzierung einzubauen.

Was passiert, wenn Sie die Sanierung aufschieben?

Viele Eigentümer:innen hoffen, dass sie mit der thermischen Sanierung „noch Zeit“ haben. Doch genau hier liegt das Risiko: Die Anforderungen werden nicht plötzlich, sondern stufenweise verschärft und wer zu spät reagiert, muss mit mehreren Problemen rechnen:
Wertverlust der Immobilie.

Ein Haus mit schlechter Energiebilanz wird künftig schwerer verkäuflich sein. Käufer:innen verlangen Preisabschläge, Banken gewähren niedrigere Beleihungswerte. Das bedeutet: Ihr Eigentum verliert an finanzieller Substanz.

Höhere Finanzierungskosten.
Wenn Sie eine Sanierung erst Jahre nach dem Kauf nachfinanzieren müssen, sind die Zinsen oft deutlich höher als beim ursprünglichen Hypothekarkredit. Zudem kann die Bonität durch die laufende Kreditbelastung geringer sein. Wer also die Sanierung nicht von Anfang an in die Finanzierung integriert, zahlt im Nachhinein meist mehr.
Förderchancen verpassen.

Viele Förderprogramme laufen zeitlich begrenzt oder werden ausgeschöpft. Wer wartet, verliert womöglich Anspruch auf Förderungen und damit auf mehrere tausend Euro an Unterstützung.

Steigende Baukosten.
Auch die Baupreise sind in den letzten Jahren stark gestiegen und ein Ende ist nicht unbedingt in Sicht. Wer abwartet, riskiert, dass dieselbe Maßnahme später deutlich teurer wird.
Zunehmender Sanierungsdruck.

Mit der Verschärfung der EU-Gebäuderichtlinie könnten Eigentümer:innen in Zukunft verpflichtet werden, bestimmte Standards zu erfüllen. Wer dann erst reagiert, muss unter Umständen schnell handeln – und in einer Zeit sanieren, in der Fachkräfte knapp und Preise hoch sind.

Kurz gesagt: Wer die thermische Sanierung nicht rechtzeitig plant, verliert doppelt durch steigende Kosten und sinkenden Wert.

Unterschied zwischen Häusern und Wohnungen bei der thermischen Sanierung
Ob Sie ein Einfamilienhaus oder eine Eigentumswohnung sanieren möchten, macht einen großen Unterschied, sowohl organisatorisch als auch finanziell.

Thermische Sanierung bei Häusern

Bei einem Einfamilienhaus sind Sie als Eigentümer:in allein verantwortlich. Das hat Vorteile:

  • Sie können Zeitplan und Maßnahmen selbst bestimmen.
  • Sie entscheiden, welche Handwerker beauftragt werden.
  • Sie können Förderungen individuell beantragen.


Gleichzeitig tragen Sie aber auch das volle Kostenrisiko. Die Investitionen sind meist höher, da das gesamte Gebäude, also Dach, Fassade, Heizung und Fenster, auf Ihre Rechnung saniert wird.

Thermische Sanierung bei Wohnungen

Bei einer Eigentumswohnung in einem Mehrparteienhaus ist die Situation komplexer:

  • Gemeinschaftliche Entscheidungen: Fassadendämmung oder Heizungsmodernisierung müssen in der Eigentümergemeinschaft beschlossen werden.
  • Kostenaufteilung: Die Kosten werden anteilig nach Miteigentumsanteilen auf alle Eigentümer:innen verteilt.
  • Individuelle Maßnahmen: Fenster oder Innendämmung können Sie meist selbst sanieren, andere Bereiche liegen in Gemeinschaftsverantwortung.

Der Vorteil: Die Kosten werden auf mehrere Schultern verteilt. Der Nachteil: Sie sind abhängig von der Entscheidungsbereitschaft der anderen Eigentümer:innen.

Wie Sie die thermische Sanierung smart planen und finanzieren

Eine Sanierung ist ein großes Projekt, aber mit der richtigen Planung lässt sich vieles vereinfachen. Das sind die wichtigsten Schritte, die Sie dabei beachten sollten:
Erstellen Sie ein ganzheitliches Konzept.

Erstellen Sie gemeinsam mit einem Energieberater ein Sanierungskonzept, das alle Maßnahmen in sinnvoller Reihenfolge aufzeigt. So vermeiden Sie ineffiziente Einzelschritte und können die Arbeiten aufeinander abstimmen.

Setzen Sie die Finanzierung richtig auf.

Integrieren Sie die Sanierungskosten am besten gleich in Ihre Immobilienfinanzierung. So profitieren Sie von günstigeren Zinssätzen, einer klaren Gesamtkalkulation und einfacherer Förderintegration.

Bei clever-finanziert unterstützen wir Sie dabei, Ihre Sanierungskosten realistisch zu kalkulieren und in Ihr Finanzierungskonzept einzubauen, ohne Ihre Liquidität zu gefährden.

Förderungen kombinieren.
Prüfen Sie, ob Sie Bundes- und Landesförderungen kombinieren können. In vielen Fällen ist das möglich und kann die Investitionskosten erheblich senken.
Denken Sie in Nachhaltigkeit und Komfort.

Nutzen Sie die Sanierung nicht nur zur Kostensenkung, sondern als Chance zur Modernisierung Ihres Lebensraums. Folgende Maßnahmen können dabei besonders hilfreich sein:

  • Smarte Thermostate und Gebäudetechnik
  • Photovoltaikanlage zur Eigenstromerzeugung
  • Begrünte Fassaden oder Dachflächen für besseres Raumklima


Die thermische Sanierung ist weit mehr als eine bauliche Maßnahme, sie ist eine Investition in die Zukunft. Wer heute kauft und modernisiert, schafft sich nicht nur ein komfortables Zuhause, sondern sichert sich auch langfristige finanzielle Vorteile.

Denn eines ist sicher: Wer das Thema aufschiebt, zahlt später mehr und zwar in Form von höheren Energiekosten, teuren Nachfinanzierungen und potenziellen Wertverlusten.

Wir bei clever-finanziert unterstützen Sie gerne dabei, die thermische Sanierung intelligent zu planen, zu kalkulieren und zu finanzieren, damit Ihr Eigenheim nicht nur heute, sondern auch in Zukunft ein Ort voller Wärme, Sicherheit und Wert bleibt. Vereinbaren Sie am besten heute noch HIER einen Termin für ein unverbindliches Gespräch mit uns, bei dem wir Ihnen gerne eine erste Einschätzung zu Ihrem Projekt geben. Wir freuen uns auf Sie!

Teilen Sie diesen beitrag

Könnte Sie auch interessieren