Wie Sie höchstwahrscheinlich schon bemerkt haben, hat sich die Zinslandschaft in der Europäischen Union in den letzten Jahren dramatisch verändert. Insbesondere die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) haben entscheidende Weichen gestellt, was die Höhe und die damit verbundene Frage der Leistbarkeit der Zinsen für Kreditnehmer betrifft. Wir von clever-finanziert halten es für besonders wichtig, die aktuellen Entwicklungen im Auge zu behalten, damit Sie eine fundierte Entscheidung treffen können, was die Finanzierung ihres Eigenheims betrifft. In diesem Beitrag möchten wir Sie deshalb über den aktuellen Stand der Dinge zum Thema Kreditzinsen informieren und Ihnen einen Ausblick auf die mögliche zukünftige Entwicklung geben.
Die Reise der EZB-Zinspolitik

Vergleich zur US-Notenbank
Faktoren, die die EZB-Entscheidungen beeinflussen könnten

Entwicklung der Kreditzinsen: Ein Ausblick
Ein Blick auf die Entwicklung der Kreditzinsen zeigt, dass die Zinsdifferenz zwischen langfristigen Fixzinsbindungen und variabel verzinsten Krediten in Österreich attraktiv bleibt, obwohl sie leicht rückläufig ist. Die Nominalverzinsung variabel verzinster Kredite liegt bei 5,071 Prozent, nur geringfügig unter dem Niveau des vorherigen Quartals.
Eine mögliche Zinswende in Europa könnte den Höhepunkt bei variabel verzinsten Krediten markieren. Die Entscheidung der EZB, die Leitzinsen zu senken, könnte jedoch durch gesamtwirtschaftliche Bremsfaktoren begrenzt oder verzögert werden. Eine frühzeitige Zinssenkung der EZB vor der Fed könnte den Euro schwächen und die Importkosten erhöhen, was das Wachstum in der Eurozone möglicherweise erschwert. Andererseits hätten niedrigere Zinsen höchstwahrscheinlich positive Auswirkungen auf die Börsen, da Unternehmen unter diesen Rahmenbedingungen eher zu Investitionen und Expansionen neigen würden.
Risiken einer frühzeitigen Zinssenkung
Die Zinswende ist möglich, weil die Inflationsrate in der Eurozone zurückgeht. Statt fast zweistelliger Rekordwerte liegt die Teuerungsrate nun bei 2,2 Prozent und damit nahe dem EZB-Inflationsziel von zwei Prozent. Die bisherigen Zinserhöhungen haben sich als wirksam erwiesen und hatten weniger negative Nebenwirkungen als befürchtet.
Trotz der positiven Bilanz der EZB-Politik beinhaltet eine frühzeitige Zinssenkung Risiken. Die Zinserhöhungen haben beispielsweise die Immobilienbranche stark getroffen. Doch insgesamt sind die wirtschaftlichen Bremsspuren weniger tief als erwartet, und eine tiefe Rezession konnte vermieden werden. Hohe Lohnabschlüsse könnten die Inflation allerdings wieder antreiben, was die Notwendigkeit weiterer Zinssenkungen in Frage stellen könnte.

Fazit: Was bedeutet das für zukünftige Eigenheimfinanzierungen?
Die Zinsentwicklung in der Eurozone bleibt komplex und von vielen Faktoren beeinflusst. Während die EZB möglicherweise bald mit Zinssenkungen beginnt, gibt es zahlreiche Unsicherheiten, die die Geschwindigkeit und das Ausmaß dieser Maßnahmen beeinflussen könnten. Eine zyklische Erholung der Wirtschaft könnte die Tendenz zu Zinssenkungen beeinträchtigen, und ohne eine deutliche Verbesserung der Produktivität könnte die EZB sogar ab Ende 2025 wieder Zinserhöhungen in Betracht ziehen.
Für potenzielle Eigenheimkäufer bedeutet dies, dass eine sorgfältige Planung und Beratung entscheidend ist. Auch wenn die genauen Zinsentwicklungen schwer vorhersehbar sind, raten wir von clever-finanziert dazu, Ihre Entscheidung für den Erwerb eines Eigenheims nicht zu lange hinauszuzögern.
Wir stehen Ihnen jederzeit zur Seite, um die besten Finanzierungsangebote zu finden, die zu Ihrer individuellen Situation passen. Kontaktieren Sie uns gerne für ein unverbindliches Erstgespräch!