Der Bau eines Eigenheims ist für viele Menschen der größte finanzielle Schritt ihres Lebens. Mit dem Traum vom eigenen Haus gehen allerdings auch enorme Kosten einher, von der Planung über die Bauausführung bis hin zum Innenausbau. Von der Einrichtung und einer ansprechenden Dekoration noch ganz zu schweigen. Angesichts steigender Materialpreise, hoher Lohnkosten und teurer Bauzinsen suchen immer mehr angehende Bauherren nach Möglichkeiten, ihre Baukosten zu reduzieren. Eine dieser Möglichkeiten ist die sogenannte Bauherrenmithilfe, im Volksmund auch bekannt als die sogenannte “Muskelhypothek”.
Doch was bedeutet Bauherrenmithilfe konkret, wie viel lässt sich damit realistisch sparen und ist das wirklich für jeden sinnvoll? In diesem Beitrag werfen wir einen detaillierten Blick auf diese Option, zeigen Chancen und Risiken auf und erklären, wie clever-finanziert Sie dabei unterstützen kann, das Beste aus Ihrer Eigenheimfinanzierung herauszuholen.
Was bedeutet Bauherrenmithilfe eigentlich?
Die Bauherrenmithilfe bezeichnet die aktive Mitarbeit des Bauherrn – also der Person, die den Bau in Auftrag gibt – am Bau des eigenen Hauses. Meistens ist das die Person, die den Kredit großteils übernimmt, natürlich kann das auch zum Beispiel ein Paar gemeinsam sein. Im Grunde genommen geht es darum, dass Sie dabei bestimmte Arbeiten eigenhändig oder mit Hilfe von Familie und Freunden übernehmen, anstatt diese an externe Firmen zu vergeben. Dies kann sowohl im Rohbau als auch im Innenausbau erfolgen, je nach Erfahrung, zeitlicher Verfügbarkeit und individueller Bereitschaft.

Beispiele für mögliche Eigenleistungen sind:
- Innenausbauarbeiten wie das Verlegen von Laminat, Parkett oder Fliesen
- Maler- und Tapezierarbeiten
- Trockenbauwände errichten
- Dämmarbeiten im Dachgeschoss oder an Innenwänden
- Einbau von Sanitäranlagen, Türen oder Küchenmöbeln (bei entsprechender Qualifikation)
Wichtig: Die Eigenleistung muss immer fachgerecht und entsprechend der Bauvorgaben erfolgen – denn Fehler können schnell mal teuer werden.
Wie viel lässt sich durch Eigenleistung einsparen?
Die Einsparung hängt natürlich vom Umfang der übernommenen Arbeiten und vom Gesamtbauvolumen ab. Im Schnitt lässt sich als allgemeiner Richtwert sagen: Durch Eigenleistung können zwischen 5 und 15 % der Baukosten eingespart werden.
Ein Beispiel zur Veranschaulichung:
Betragen die Gesamtkosten des Bauvorhabens: 400.000 €, dann führt ein realistischer Eigenleistungsanteil von 10 % zu einer möglichen Einsparung von 40.000 €. Das ist eine beträchtliche Summe, die Ihre Finanzierung deutlich entlasten kann – oder Ihnen ermöglicht, bei Ausstattung und Qualität keine Kompromisse eingehen zu müssen.
Hinweis: Nicht jede Arbeit bringt denselben Spar-Effekt. Malerarbeiten beispielsweise sind relativ leicht selbst zu machen, haben aber im Vergleich zu Rohbauarbeiten geringere Einsparpotenziale.

Eigenleistung als Eigenkapitalersatz?
Ein besonders interessanter Aspekt: Einige Banken erkennen die Eigenleistung sogar teilweise als Eigenkapitalersatz an. Das bedeutet, dass Sie mit der Muskelhypothek die Höhe Ihres benötigten Baukredits reduzieren und damit oft bessere Konditionen erhalten können.
Allerdings sind hier bestimmte Rahmenbedingungen zu beachten:
- Die geplanten Eigenleistungen müssen konkret beziffert und aufgeschlüsselt werden.
- Die Realitätsnähe und Umsetzbarkeit muss nachvollziehbar sein.
- Die Bank bewertet die Eigenleistung meist mit einem reduzierten Stundenlohn (z. B. 15–25 €/Stunde), um Risiken einzupreisen.
- Maximal werden in der Praxis meist 10–15 % der Gesamtkosten als anrechenbare Eigenleistung anerkannt.
Die Kehrseite: Zeitaufwand, Stress und Opportunitätskosten
So attraktiv die Einsparungen auch wirken, am Ende des Tages ist eine Eigenleistung beim Hausbau alles andere als gratis. Sie bezahlen mit Zeit, Energie, Nerven und unter Umständen mit gesundheitlichem Risiko. Das sollten Sie nicht unterschätzen.
Zeitaufwand:
Damit Sie realistisch kalkulieren können, sollten Sie folgenden Durchschnittswert kennen: Je nach Umfang Ihres Bauvorhabens benötigen Sie zwischen 200 und 600 Stunden Eigenleistung und das meist zusätzlich zu Ihrem Job, Ihrer Familie und der Koordination des Bauprojekts.
Das entspricht bei 300 Stunden und einem angenommenen Lohnsatz von 25 €/Stunde einem Wert von 7.500 € – eine Summe, die Sie möglicherweise durch Mehrarbeit oder Nebentätigkeiten ebenfalls erwirtschaften könnten.
Mögliche Risiken der Eigenleistung:
- Baumängel durch unsachgemäße Ausführung
- Versicherungsprobleme, wenn Helfer nicht angemeldet oder abgesichert sind
- Zeitliche Verzögerungen im Bauablauf durch Koordinationsprobleme
- Zusätzlicher Stress, der sich auf Gesundheit und Familienleben auswirken kann
Die Entscheidung für oder gegen Eigenleistung sollte daher nicht nur finanziell, sondern auch persönlich und organisatorisch gut überlegt sein.

Für wen eignet sich die Bauherrenmithilfe?
Geeignet ist die Bauherrenmithilfe für Menschen, die...
- handwerklich geschickt sind oder beruflich aus dem Bau-/Technikbereich kommen
- zeitlich flexibel sind (z. B. durch Gleitzeit oder Elternzeit)
- Unterstützung durch Familie oder Freunde haben
- Freude am Anpacken und ein gewisses Organisationstalent mitbringen
Weniger geeignet ist sie für Menschen, die...
- Keine handwerkliche Erfahrung haben
- Beruflich stark eingespannt sind oder gesundheitlich eingeschränkt
- Keine zuverlässigen Helfer haben
- Schnell überfordert sind oder wenig Geduld mitbringen
clever-finanziert: Ihre Experten für Finanzierung mit und ohne Muskelhypothek
Ganz gleich, ob Sie 5.000 € oder 50.000 € durch Eigenleistung sparen möchten – oder ob Sie lieber alles den Profis überlassen: clever-finanziert hilft Ihnen dabei, den für Sie besten Weg zur Verwirklichung Ihres Wohntraums zu finden.
Wir analysieren mit Ihnen gemeinsam, wie viel Eigenleistung realistisch in Ihr Projekt eingebracht werden kann und zeigen auf, wie sich das auf Ihre Finanzierung auswirkt. Wir beraten Sie zu Fördermöglichkeiten, Kreditmodellen und Zinsen und helfen Ihnen, realistische Budgets zu erstellen, damit Ihr Hausbau keine bösen Überraschungen mit sich bringt.
Bauherrenmithilfe ist keine romantische Bastelidee, sondern ein ernst zu nehmendes Instrument der Baukostenoptimierung. Wer es richtig anpackt, kann durch Eigenleistung dem Traum vom Eigenheim ein großes Stück näher bringen – allerdings nur, wenn die körperlichen, zeitlichen und organisatorischen Voraussetzungen erfüllt sind. Lassen Sie sich deshalb frühzeitig beraten und machen Sie Ihre Eigenleistung zu einem echten Baustein Ihrer Finanzierung und nicht zu einem möglichen Stolperstein Ihres Traums.
Egal, wie Sie sich entscheiden, clever-finanziert ist an Ihrer Seite – vom ersten Pinselstrich bis zur letzten Rate. Melden Sie sich HIER für ein Gespräch mit uns an, dann erfahren Sie mehr. Wir freuen uns auf Sie!